Nicht erst seit dem Überfall auf Israel durch die terroristische Hamas am 7. Oktober 2023 und dem seither andauernden Krieg in der Region wird weltweit über die Situation im Nahen Osten diskutiert. Immer wieder wird in diesen Zusammenhängen auch die Legitimität des Staates Israel in Frage gestellt und die ihm zugrundeliegende zionistische Idee als anti-arabisch bzw. rassistisch markiert – bis hin zu stereotypen antisemitischen Anschuldigungen. Seit der Entstehung der zionistischen Bewegungen Ende des 19. Jahrhunderts waren die demokratischen Bestrebungen mit Herausforderungen konfrontiert, die durch eine rechtsnationale Regierung noch weiter verstärkt werden. Im Vortrag sollen die historischen Entwicklungslinien und -bedingungen des Zionismus als heterogenes Vorhaben nachgezeichnet und die involvierten Interessengruppen dargestellt werden. Neben historischen Betrachtungen wird der Referent außerdem einen Einblick in die aktuellen innerisraelischen Debatten um die jüdische Staatsidentität und die gesellschaftlichen Konfliktlinien geben.
Nico Altenhoff arbeitet derzeit an seiner Doktorarbeit zum Thema “Umkämpfte Säkularität in Israel”. Er ist Religionswissenschaftler und befasst sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit der Geschichte, Demokratie und religionspolitischen Konflikten in Israel und den weltanschaulichen Strömungen des Zionismus.