Der Fokus unserer 12. Tagung des Fachnetzwerks gegen Antisemitismus in Sachsen liegt auf dem Themenkomplex „Intersektionalität und Antisemitismuskritik.“ Die Veranstaltung findet am 17.09.2025 von 9.30–16.30 Uhr in den Tagungsräumen des Steinhaus Bautzen e.V. in Bautzen statt. Dazu möchten wir Sie und euch herzlich einladen!
Intersektionalität ist in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem politischen Schlagwort geworden, zumeist in Verbindung mit Konzepten wie Diversität, Pluralismus und Identitätspolitik. Während der Begriff in emanzipatorischen Kreisen positiv besetzt ist, steht er für Konservative und die Rechte beispielhaft für einen vermeintlich übertriebenen Fokus auf politische Korrektheit und die Belange von „Minderheiten.“ Dabei wird im Allgemeinen jedoch wenig diskutiert, was Intersektionalität eigentlich bedeutet, weder begrifflich, noch hinsichtlich seiner möglichen Rolle in der Bildungsarbeit.
Intersektionalität und intersektionale Kritik haben über die Jahre hinweg Eingang gefunden in die Beschäftigung mit verschiedensten Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Verbindung mit Antisemitismuskritik ist bisher jedoch vergleichsweise wenig beleuchtet worden, trotz der grundsätzlich vielfältigen Potentiale. In jüngster Vergangenheit lassen sich aber vermehrt Bemühungen feststellen, Dialogräume in dieser Hinsicht zu schaffen. Darüber hinaus erlangt die Vielfalt jüdischer Lebensrealitäten eine steigende Präsenz und damit verbunden werden auch die Verflechtungen von Antisemitismus mit anderen Diskriminierungserfahrungen sichtbarer.
Mit unserer kommenden Tagung hoffen wir zu dieser wachsenden Öffnung der antisemitismuskritischen Arbeit für intersektionale Ansätzebeizutragen. Wir möchten uns dabei sowohl mit den Chancen und Herausforderungen einer Verbindung von Intersektionalität und Antisemitismuskritik als auch mit konkreten Verflechtungen von Antisemitismus und anderen Unterdrückungsstrukturen befassen.
Programm
Die Tagung wird eröffnet mit einem Einführungsvortrag zum Schwerpunktthema, inkl. Frage- und Gesprächsrunde, von Raja-Léon Lange. Darauf folgt eine Arbeitsgruppenphase in der sich die Teilnehmenden vertieft mit verschiedenen Unterthemen beschäftigen können. Nach der Mittagspause wird es schließlich eine Vorstellungsrunde mit den anderen, im Rahmen des Programmes „Weltoffenes Sachsen“ geförderten, landesweiten Fachnetzwerken geben.
Hinweise zur Anmeldung
Bitte melden Sie sich unter fachnetzwerk@ariowitschhaus.de an. Nach der Anmeldung versenden wir das detaillierte Programm mit einer Beschreibung der Arbeitsgruppen. Bitte geben Sie dabei an welche der Arbeitsgruppen Sie besuchen möchten. Nennen Sie dabei bitte auch einen Zweitwunsch. Teilen Sie uns weiterhin bitte mit, ob Sie am gemeinsamen Mittagessen teilnehmen möchten. Für das Mittagessen gibt es vegetarische und vegane Optionen.
Tagungsort
Die Veranstaltung findet in den Tagungsräumen des Steinhaus Bautzen e.V., Steinstraße 37, 02625 Bautzen, statt. Sollten Sie eine Mitfahrgelegenheit benötigen oder anbieten können, wenden Sie sich gerne an uns und wir versuchen, einen Platz zu vermitteln.
Das Fachnetzwerk
Das Fachnetzwerk gegen Antisemitismus in Sachsen – in Trägerschaft des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus e.V., Zentrum jüdischer Kultur in Leipzig – hat es sich zum Ziel gesetzt, Akteurinnen aus der Zivilgesellschaft, die sich gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Leben engagieren, sowohl untereinander als auch mit Vertreterinnen staatlicher Institutionen sowie weiteren Interessierten zu vernetzen. Zu diesem Zweck veranstaltet das Netzwerk jährlich mehrere Fachtagungen, die jeweils unter einem bestimmten Schwerpunktthema stehen.