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Die Nationalreligiöse Bewegung Israels – Entstehung, Entwicklung, Einfluss

24. Mai 2023 @ 19:00 20:30

Vortrag mit Yuval Rubovitch

Die grundsätzlichen Fragen zum Verhältnis von Religion und Staatlichkeit begleiteten zionistische Debatten schon seit Anfang an. Die national-religiöse Bewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, stellt die Verbindung von Religion und modernem politischen Zionismus dar. Im Gegensatz zu vielen religiösen Juden sahen ihre Anhänger – vor allem die Anhänger von Rabbi Avraham Yitzhak HaCohen Kook, dem ersten Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde im Mandatsgebiet Palästina vor 1948 – die Entstehung eines jüdischen Staates, selbst eines säkularen, als einen Schritt in Gottes Plan an. Die Kookisten, die unter den Nationalreligiösen bei der Gestaltung der Politik gegenüber dem Westjordanland bei weitem den größten Einfluss haben, vertreten die Ansicht, dass die volle Erlösung erst dann eintreten wird, wenn das gesamte Volk Israel im Land Israel unter voller jüdischer Souveränität lebt. Der Siedlungsbau ist folglich ein wesentlicher Bestandteil ihres Projekts.

Als Netanjahu die Fraktion „HaTzionut HaDatit“ („Der religiöse Zionismus“) an der Regierungskoalition in Israel beteiligte, stellte dies für viele Beobachter eine Zäsur dar. Positionen, die vor zwanzig Jahren noch dem Rand der Gesellschaft angehörten, rückten damit in Ministerämter. Niemand verkörpert dies mehr als der neue Minister für Nationale Sicherheit: Ben Gvir. Seine rechtsextremen Positionen disqualifizieren ihn für einen großen Teil des israelischen Sicherheitsestablishments, seine Ernennung sorgte für einen Aufschrei aber auch im religiösen Zionismus werden seine Positionen als extrem wahrgenommen.

Grund genug sich mit der heterogenen Nationalreligiösen Bewegung in Israel auseinanderzusetzen. Wie ist sie historisch entstanden, wie ist sie ideologisch aufgestellt und welchen Einfluss hat sie auf die Gegenwart des jüdischen Staates?

Anmeldung bitte per Mail an: jufo.leipzig@digev.de

Fachnetzwerk gegen Antisemitismus