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Kinderpoesiealbum von Theresienstadt: Auf der Suche nach den verlorenen Jungen und das Wiedertreffen mit Rolf Isaacsohn

15. September / 17:00 19:00

Am 1. April 1945, wenige Tage vor seinem 12. Geburtstag, trägt Rolf Isaacsohn dieses kleine Gedicht in ein handgefertigtes Büchlein ein:


Es geht alles vorüber
Es geht alles vorbei
Nach allen Kriegen
Ist wieder Frieden


Es war einer Babysitterin im Jungenheim des Konzentrationslagers Theresienstadt gewidmet, Frau Sandorova. Nach Kriegsende kehrte Rolf Isaacsohn zu Fuß nach Leipzig zurück, der heute 95-Jährige ist Ehrenvorsitzender der Israelitischen Gemeinde und gehört zu den letzten sächsischen Juden, die den Holocaust überlebten und als Zeitzeugen darüber berichten. Auch Frau Sandorova, die gemeinsam mit ihrer Tochter im KZ war, überlebte die Shoah. Das Tagebuch der Jungen, für die sie eine mütterliche Bezugsperson gewesen sein muss, bewahrte sie bis an
ihr Lebensende auf. Ihre Enkelin entdeckte es und begab sich von der Slowakei aus auf die Suche nach den zehn „Jungs“ aus jenem Theresienstädter Tagebuch.


Am 15. September 2024 möchten wir dieser außergewöhnlichen Geschichte einen Tag widmen und ins Ariowitsch-Haus einladen. Ernst Grube aus München (Präsident Lagergemeinschaft Dachau e.V., Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e.V.), Herr Isaacsohn selbst, sowie die Tochter und die Enkelin von Frau Sandorova werden über die Entdeckung berichten und die vielen Begegnungen wie Erinnerungen vorstellen, die sich daraus ergeben haben – und immer noch ergeben. Auszüge aus einem Dokumentarfilm slowakischer Journalisten werden ebenfalls erstmals
zu sehen sein. Musikalisch und poetisch umrahmt wird der Abend von Kindern der jüdischen Gemeinde in Leipzig und dem TheatervereinK
Durch den Abend führt Dr. Thomas Feist, Landesbeauftragter für jüdisches Leben in Sachsen.

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